Leben

Schule

Erster Schulpavillon (1952), heute Bürgerhaus
Erster Schulpavillon (1952), heute Bürgerhaus

Seit 1952 hat der Jungfernkopf eine Schule. Zunächst als "Zweigstelle" der Schule Harleshausen. Endlich kurze Wege für die Kleinen. Zwei Lehrkräfte unterrichteten 109 Schüler in zwei Räumen im „Schichtunterricht“ vormittags und nachmittags. Das älteste Gebäude dient heute als Bürgerhaus. Ein zweiter Pavillon folgte und ab 1957 war die Schule selbstständig mit eigenem Schulleiter. Der Stadtteil wuchs und die Schule auch. Bis heute stellt sich die Schule immer wieder den aktuellen gesellschaftlichen Anforderungen im Rahmen von Unterrichts- und Kinderbeteiligungsprojekten.

 

Kirchengemeinde

Notkirche an der Waldecker Straße
Notkirche an der Waldecker Straße

Seit 1936 trafen sich evangelische Christen zu Gottesdiensten im Kaffee Nordend. Sie wurden durch verschiedene Pfarrer unterstützt. Das setzte sich nach dem Krieg in privat organisierten Gottesdiensten bei den Familien Ziegler und Schinzer fort. 1949 wurde die Notkirche aufgestellt. 1954: Einweihung der neuen Kirche der nun selbstständigen Evangelischen Kirchengemeinde Kassel-Jungfernkopf. Die neuen Gemeinderäume boten Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen vielfältige Möglichkeiten. Die Kirche wurde zu einem Zentrum des Lebens im Stadtteil. Das erforderte im Lauf der Jahre weitere An- und Umbauten. Inzwischen befindet sich im Untergeschoss der 2011 gegründete Stadtteiltreff Jungfernkopf e.V.

 

Kultur, Feste, Vereine

Festzug in der Wegmannstraße (17.Mai 1953)
Festzug in der Wegmannstraße (17.Mai 1953)

Die Gemeinschaft, in der die Siedler ihre Häuser bauten, setzte sich in der Freizeit fort. So bildeten sich innerhalb der Siedlergemeinschaften spezielle Interessengruppen, beispielsweise um Theater zu spielen. Aber auch Vereine wurden gegründet, heute in der Arbeitsgemeinschaft der Vereine und Verbände gebündelt. Zusammen organisierte man große Feste und Umzüge, legendär beispielsweise das Blütenfest in 1953. Inzwischen findet alle zwei Jahre das Stadtteilfest statt.

Gaststätten

Café Aquarium in den 1950er Jahren
Café Aquarium in den 1950er Jahren

Freizeitmöglichkeiten gab es für die Jungfernköpfer in früheren Zeiten nicht, oder sie waren schlecht zu erreichen. So traf man sich zum klönen, spielen, fernsehen usw. in Gaststätten. Die erste war die „Gaststätte Jungfernkopf“, noch von der damaligen Baugenossenschaft eröffnet. Acht Gaststätten und Cafés gab es insgesamt, wenn auch nicht alle gleichzeitig.

Geschäfte

In Steimars Laden (1947)
In Steimars Laden (1947)

Für die ersten Siedler war die Versorgung mit Lebensmitteln und anderem schwierig. Die nächsten Läden beispielsweise in Harleshausen waren weit, die Einkäufe mussten weit getragen werden, denn Autos gab es nicht. So begannen die ersten Händler zunächst mit dem Heranbringen von Waren aus den benachbarten Stadtteilen. Später wurden nach und nach kleine Läden eröffnet, die von den Siedlern fußläufig zu erreichen waren.

 

Gute Verbindungen - ÖPNV

Die erste Buslinie: Fahrplan in 1950
Die erste Buslinie: Fahrplan in 1950

Die Siedler konnten die durch den Stadtteil führende Eisenbahn nicht nutzen, Autos konnte man sich nicht leisten. Man musste nach Harleshausen oder zur Holländischen Straßse laufen und von dort aus mit Bus oder Straßenbahn weiter fahren. 1950 fuhr der erste Bus. Die RegioTram bietet eine schnelle Anbindung zur Innenstadt. Nun hat die Bahnstrecke einen Nutzen für die Anwohner.


Die Arbeitsgemeinschaft der Vereine und Verbände im Stadtteil Jungfernkopf

August Friedrich
August Friedrich

Im Jahr 1981 wurde der Stadtteil Jungfernkopf zum selbstständigen Stadtteil. Gleichzeitig konnte das ursprüngliche Gebäude der Grundschule als Bürgerhaus genutzt werden. Beides wurde mit einem Stadtteilfest gebührend gefeiert. Um dies organisieren zu können, wurde ein Kuratorium gegründet. Da dieses Fest ein voller Erfolg war und regelmäßig wiederholt werden sollte, wurde aus dem Kuratorium heraus die „ARGE“ gegründet. Mitglieder waren die vier Siedlervereine, mehrere Vereine, die Parteien, die Kirchengemeinde und die Schule. Erster Vorsitzender war August Friedrich.